Performance

Google erneuert Sitelinks-Suche

Laptop mit Maus und Hand
Beitrag von Nicolai Helling | Freitag, 31. Oktober 2014
Kategorie: Performance

Unternehmen müssen nach­justieren, um Suchende weiterhin auf die eigene Website zu leiten

Seit Anfang September hat Google die Einblendung des seitenspezifischen Suchfeldes (auch Sitelinks-Suche genannt) erneuert. Dieses wird nun bei Suchanfragen nach Marken deutlich prominenter oberhalb der bekannten Sitelinks in den Websuche-Ergebnissen eingeblendet. Die Sitelinks-Suche ist funktional gleich mit einer herkömmlichen manuellen Abfrage nach „site:example.com suchbegriff“, erlaubt es allerdings nun auch weniger versierten Nutzern innerhalb von Google, eine Domain nach bestimmten Inhalten zu durchsuchen.

Ausschlaggebend für die Einblendung ist in erster Linie die Relevanz der Marke. Diese orientiert sich an verschiedenen Onpage- und Offpage-Kriterien, wie etwa der Seitengröße und der beigemessenen Popularität der Domain. Allerdings ist derzeit ein sehr unklares Bild zu beobachten, wann eine Website relevant genug ist und das Suchfeld tatsächlich angezeigt wird. So wird das Suchfeld bei der Suche nach einer mittelmäßig bekannten Marke wie „Jochen Schweizer“, deren Website etwa 30.000 indexierte Unterseiten in Google hat, eingeblendet. Bei der sicherlich etwas bekannteren und etablierteren Marke „Tchibo“ mit etwa 37.000 indexierten Unterseiten hingegen nicht.

Aktiv beeinflussen können Website-Betreiber dieses Verhalten, indem spezielle Auszeichnungen vom Typ schema.org/SearchAction in die Startseite der Website eingebunden werden. Dies bewirkt, dass statt einer normalen site-Abfrage, Suchende nun direkt auf die eigenen Suchergebnisseiten (z.B. example.com/?q=suchbegriff) geleitet werden. Die Sitelinks-Suche bezieht sich dann also nicht mehr auf den Google-Index, sondern auf den Index der eigenen internen Website-Suche. In jenen Fällen, in denen bislang keine Sitelinks-Suche eingeblendet wird, begünstigt der Einbau des Mark-up zudem die Wahrscheinlichkeit, bei der generellen Einblendung der neuen Sitelinks-Suche von Google berücksichtigt zu werden.

Allerdings spricht ein weitaus triftigerer Grund dafür, in jedem Fall die zusätzlichen Auszeichnungen auf der eigenen Startseite einzubinden: Ohne dieses Mark-up zeigt die Sitelinks-Suche auf den gelieferten Ergebnisseiten unglücklicherweise auch AdWords-Anzeigen von Konkurrenzfirmen oberhalb und seitlich der eigenen Suchergebnisse an. Es handelt sich dabei um AdWords, die auf den per Sitelinks-Suche gesuchten Begriff abzielen. In einem sehr wahrscheinlichen Szenario führt also die Benutzung der neuen Sitelinks-Suche in der Standardkonfiguration dazu, dass ein eigentlich schon gewonnener Interessent auf den letzten Metern von einem Konkurrenzangebot abgeworben wird und somit der eigenen Seite verloren geht. Dafür sind in erster Linie nicht die Konkurrenten, die ja lediglich auf einen Suchbegriff, nicht aber auf den Suchbegriff in Kombination mit einer site-Abfrage, geboten haben, verantwortlich. Vielmehr hat sich Google hier aktiv dafür entschieden, die AdWords-Anzeigen auch in diesem speziellen Fall bestehen zu lassen und nicht auszublenden.

Fazit – Die neue Sitelinks-Suche vereinfacht die Suche für den User, erfordert aus Unternehmenssicht aber die Implementierung eines Mark-ups

Die neue Sitelinks-Suche innerhalb von Google verkürzt und vereinfacht prinzipiell die verfeinernde Suche nach bestimmten Inhalten und Produkten. Dies ist insbesondere dann hilfreich, wenn Interessenten in einem ersten Schritt nur die Marke oder eine bekannte Bezugsquelle eingeben und erst in einem zweiten Schritt einen bestimmten Suchbegriff verwenden, um ihre Suche erfolgreich abzuschließen. Die Google-Suche bietet Nutzern dafür eine vertraute Umgebung und kann dabei helfen, umständliche Suchen auf externen Websites zu umgehen. Aus Unternehmenssicht hat die Neuerung allerdings den entscheidenden Designfehler, dass die Konkurrenz durch die Hintertür wieder eingeladen wird und den eigentlich markentreuen Suchenden doch noch abwirbt. Die Implementierung des Mark-up ist daher derzeit empfehlenswert, um Kunden möglichst auf die eigene Website zu leiten.