Performance
Richtige Tracking-Software finden
Lieber passend als optimal
Wenn es um die Auswahl eines Tracking-Tools geht, suchen viele Marketer die optimale Software. Doch das Tool mit den meisten Funktionen muss nicht immer das beste Werkzeug für die Mitarbeiter sein. Bei der Entscheidung für eine Tracking-Lösung sollte diejenige gewählt werden, die zu den Bedürfnissen der Nutzer im Unternehmen passt. Dafür müssen zwei Aspekte beurteilt werden:
Anforderungen des Unternehmens
Funktionen der Software.
Anforderungen im Unternehmen
Vor der Auswahl eines Tracking-Systems sollten Marketer den Blick aufs eigene Unternehmen leiten. Dabei sollte nicht nur die Abteilung betrachtet werden, die sich mit der Datenanalyse befasst, sondern die ganze Firma. Ein solcher ganzheitlicher Ansatz kostet zwar Zeit, macht sich jedoch bezahlt.
1. Ziele und KPIs definieren
Welche Ziele und KPIs hat das Unternehmen als ganzes und welche das Marketing? Aus den Antworten ergeben sich die Informationen, die mit dem Tracking ermittelt werden sollen. Daten sollten nicht zum Selbstzweck gesammelt werden, sondern passend zu den Unternehmenszielen, denn nur so lässt sich der Wertbeitrag von Kampagnen auf den Unternehmenserfolg erfassen. Moderne Webanalyse kann alle Touchpoints der Customer Journey erfassen, auch wenn der Kontakt offline stattfindet.
Die KPIs müssen anschließend in Goal Conversions übersetzt werden. Das können Downloads, Sales oder andere individuelle Messgrößen sein, deren Analyse zur Optimierung von Webseiten oder Kampagnen nötig ist.
2. Anwender einbeziehen
Damit die Tracking-Software nicht nur genutzt wird, sondern den Arbeitsalltag der Nutzer erleichtert, müssen die Anwender von Anfang an integriert, nach ihren Arbeitsprozessen und Wünschen befragt werden.
Dazu ist es wichtig, vorab zu klären, welche Mitarbeiter das Tool in welcher Intensität nutzen werden. Gibt es Power-User? Benötigen diese andere Daten als normale Nutzer? Welche Anforderungen haben Datenschutz-Beauftragte und Betriebsräte?
3. Technische Rahmenbedingungen erfassen
Zu beachten sind auch die technischen Rahmenbedingungen, die sich durch die IT-Infrastruktur im Unternehmen ergeben. Schließlich soll das Tool so in den Work Flow eingebettet werden, dass die Nutzung möglichst einfach ist.
Erst wenn die Anforderungen des Unternehmens an die Software geklärt sind, wird es Zeit, sich mit den Tools auf dem Markt zu befassen.
Funktionen der Software
Jenseits der Standard-Funktionen gibt es eine große Bandbreite an Features, bei denen sich die einzelnen Anbieter deutlich unterscheiden.
Performance: Wie schnell werden Daten berechnet und bereitgestellt?
Anpassungsfähigkeit: Ist es möglich, das Tool den sich ändernden Anforderungen im Unternehmen anzupassen? Falls ja, welchen Aufwand erfordert das?
Entwicklung: Wird das Tool vom Hersteller kompetent, kontinuierlich und proaktiv weiterentwickelt? Je mehr Entwickler ein Anbieter hat und je mehr große Unternehmen die Software nutzen, umso besser wird sie in die Regel weiterentwickelt.
Integration von Offline: Lassen sich Daten von Offline-Kampagnen, Call-Tracking, QR-Codes oder Shoplinks in die Analyse integrieren?
Schnittstellen: Welche Schnittstellen bietet das Tool zu anderen Tools im Unternehmen, damit die Daten vereinheitlicht werden können?
Segmentierung: Können Anwender die Trafficdaten für Optimierung einzelner Zielgruppen segmentieren und zum Beispiel über das Tool nur Nutzer auswählen, die eine bestimmte Zielseite angesehen haben? Ist die Segmentierung während der Analyse möglich oder muss sie im Vorfeld angelegt werden? Wie viele Segmente sind möglich?
Automatisierungsgrad: Wie stark lassen sich Datenströme und Reports automatisieren?
Usability: Ist es möglich, dass der einzelne Nutzer automatisiert nur die Daten sehen, die sie benötigen? Lassen sich die Reports auch in anderen Tools wie Intranet oder Excel anzeigen?
Support: Wie ist es um den Support bestellt? Kümmert sich der Hersteller selbst darum oder habe ich einen externen Anbieter, der mich kompetent beraten kann?
In die Zukunft denken
Bringt man die Anforderungen des Unternehmens mit den Funktionen der Tools überein, bleiben meist nur wenige Lösungen zur Auswahl übrig. Bei der Entscheidung lohnt es sich, nicht nur den Status quo, sondern auch die Entwicklung des Unternehmens zu betrachten – und damit eine Software zu wählen, die mehrere Jahre lang die Bedürfnisse ihrer Anwender erfüllt.